Die 7 besten Tipps für glasklares Wasser in deinem Aquarium

Die 7 besten Tipps für glasklares Wasser in deinem Aquarium

In diesem Artikel klären wir wichtige Themen wie Düngung, welche die relevantesten Wasserwerte sind, wie du glasklares Wasser bekommst und was eine Kahmhaut ist. Zudem findest du viele weitere interessante Informationen und Tricks zu den einzelnen Themen. 

1. Wie du richtig düngst, um glasklares Wasser in deinem Aquarium zu   erhalten

Durch den zuvor erschienenen Artikel über die Einfahrphase weißt du jetzt, dass es in der Einfahrphase grundlegend darauf ankommt, dass dein Aquarium in eine von den Nährstoffen her stabile Situation gelangt. Denn sobald es einen Nährstoffüberschuss gibt, können sich Algen explosionsartig vermehren. Einen optimalen Weg, um dein Aquascape zu düngen, gibt es nicht, denn dafür spielen zu viele Faktoren eine Rolle, z.B. die Pflanzenmenge oder auch der Bodengrund, Beleuchtung und weitere Randbedingungen. Es empfiehlt sich jedoch grundlegend zumindest die wichtigsten Dünger parat zu haben. Diese wären zum Einen ein Eisenvolldünger und zum anderen ein NPK-Dünger. Dieser besteht, wie du bereits in diesem Artikel erfahren hast, aus Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K). Dabei kannst du auch die einzelnen Nährstoffe extra kaufen, sodass du jede Komponente separat düngst, oder du entscheidest dich für eine NPK-Mischung. Beide Varianten sind möglich und werden je nach persönlichem Geschmack gerne angewendet. Am effektivsten hat es sich bewiesen, erst ab der 4. Woche mit der Düngung zu beginnen. Grund dafür ist, dass ca. ab der 4. Woche alle Nährstoffe, die zum Beispiel durch den Soil vorhanden sind, größtenteils aufgebraucht sind. Ein weiterer Grund ist, dass in der 4. Woche die Einfahrphase meistens abgeschlossen ist. Dadurch brauchst du dir nun keine Sorgen mehr um eine mögliche Algenphase machen. 

Wichtig: Düngst du zu viel in einer Algenphase, förderst du damit nur noch mehr das Algenwachstum.

Welche weiteren Möglichkeiten gibt es, die Einfahrphase zu stabilisieren?

Nun würde ich dir empfehlen, Amano Garnelen oder Schnecken einzusetzen, diese helfen sehr effektiv gegen das Algenwachstum. Genaueres dazu erfährst du in diesem Artikel.

Zudem kannst du Algen mit einer Zahnbürste entfernen. Wenn du in deinem Aquascape Soil benutzt, ist es sinnvoll ab der 3. Woche mit der Düngung zu starten. Das liegt hauptsächlich daran, dass der Soil vorgedüngt ist, dort also schon genügend Nährstoffe enthalten sind. Fängst du zu früh mit der Düngung an, entstehen schnell Algen, diese führen zu einer starken Einschränkung der Sicht im Aquascape. Diese ganzen Maßnahmen helfen dir dein Aquascape zu stabilisieren und es sicherer durch die Einfahrphase zu bringen. 

2. Wie die richtigen Pflanzen für glasklares Wasser sorgen

Pflanzen kannst du in emerser oder submerser Form kaufen, bedeutet also in ihrer Über- oder Unterwasserform. Ist die Pflanze noch nicht in ihrer submersen Form, muss sie sich erst einmal umstellen. Hierbei verliert die Pflanze häufig ihre Blätter oder kann auch ganz zerfallen. Dies ist auch nicht weiter schlimm, vorausgesetzt es geschieht in der Einfahrphase.

Dann braucht es oft nur ein wenig Geduld, bis sich die Pflanze regeneriert und umgestellt hat. Tritt diese Erscheinung jedoch außerhalb der Einfahrphase auf, deutet es auf ein Ungleichgewicht deines Aquascapes hin. Wozu brauchst du jetzt aber viele Pflanzen beim Start deines Aquariums? Durch die Einfahrphase befindet sich das Becken in einem großem Nährstoffungleichgewicht. Um diesem entgegenzuwirken, ist es wichtig, viele Pflanzen zu verwenden. Dadurch bilden die Pflanzen eine Konkurrenz für aufkommende Algen. 

Protipp: Du kannst auch Schwimmpflanzen für die Zeit in der Einfahrphase einbringen. Diese bereichern sich an den überschüssigen Nährstoffen und es wird das Algenwachstum gebremst.

Wichtig hierbei: Achte darauf, dass deinen restlichen Pflanzen nicht zu viel Licht genommen wird. 

3. Warum du Wasserwerte messen solltest

Dein ganzes Aquascape ist grundlegend betrachtet abhängig von den Wasserwerten. Befinden sich deine Wasserwerte nicht im optimalen Bereich, wird dir das anhand von z.B. Mangelerscheinungen an den Pflanzen und einem Fischsterben signalisiert. Schlechte Wasserwerte können sich also katastrophal auf deinen Besatz und deine Pflanzen auswirken. Allerdings musst du trotzdem nicht zweimal pro Woche die Wasserwerte testen, wenn du diese Dinge nicht siehst. Ich persönlich mache dies nur, wenn ich Mangelerscheinungen sehe, damit ich dann auch abschätzen kann, wie viel Dünger ich zuführen muss, um mein Aquascape wieder zu stabilisieren. 

4. Die optimalen Wasserwerte und wie du sie einstellst

Bevor wir zu den Wasserwerten kommen, zeige ich dir 3 Varianten auf, wie man Wasserwerte richtig misst… Mit optimalen Wasserwerten schaffst du die Grundlage für glasklares Wasser in deinem Aquascape. Die erste Variante wird mit Hilfe von Teststreifen durchgeführt. Hier hältst du einen Teststreifen in dein Aquascape, nimmst ihn dann wieder heraus und nach kurzer Zeit wird dir angezeigt, ob du z.B. zu viel Nitrat im Becken hast. Allerdings besitzen diese Teststreifen oft nicht alle relevanten Werte für uns als Aquascaper. Eisen, Kalium, Stickstoff – dies sind alles Werte, die wir brauchen, um die Düngung zu messen und eventuell anzupassen. Diese finden sich jedoch nicht auf den Teststreifen wieder. Deshalb sind Teststreifen für uns als Aquascaper nicht sehr hilfreich. Besitzt du nur ein “normales” Aquarium, kannst du auf Teststreifen zurückgreifen. Eine weitere Variante, deine Wasserwerte zu messen, ist mit Hilfe von Tröpfchentests. Wie der Name schon verrät, ermittelst du deinen Wasserwert mit Hilfe von Testflüssigkeiten, die du dann mit etwas Aquarienwasser mischst. Das Gemisch verfärbt sich und so kannst du an der Farbe sehen, in welchem Bereich deine Wasserwerte liegen.

Diese haben den Vorteil, dass sie viel genauer sind. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass du dir die einzelnen Tests zum Messen eines Stoffes kaufen kannst. Du kannst jedoch auch mehr Geld investieren und dir damit einen großen Testkoffer zulegen. Dort ist alles wichtige enthalten. 

Testkoffer Wasserwerte Aquarien nano

Zu guter Letzt gibt es noch den Dauertest. Dieser ist allerdings nur für CO2 relevant. In diesem befindet sich eine Indikatorflüssigkeit, die dir dann durch verschiedene Farben signalisiert, ob zu viel oder zu wenig CO2 im Wasser ist. Genaueres dazu erfährst du in diesem Artikel. 

Nachdem du jetzt also bestens über die Möglichkeiten Bescheid weißt, wie du deine Wasserwerte messen kannst, kommen wir nun also zu den wichtigsten Wasserwerten für Aquascaper. Diese sind unverzichtbar zu messen…  

pH-Wert

Wasser, das einen pH-Wert von unter 7 aufweist, wird als sauer bezeichnet. Liegt der pH-Wert bei genau 7, hast du ein neutrales Wasser. Bei einem pH-Wert über 7, hast du Wasser, welches alkalisch/basisch ist. Der pH-Wert ist wichtig, da es Fische oder auch Garnelen gibt, die z.B. nur bei einem pH-Wert von über 7 überleben können oder sich vermehren.

CO2-Wert 

Bei dem CO2-Wert würde ich dir immer empfehlen, auf einen CO2-Dauertest zurückzugreifen. Wenn du in dem CO2-Dauertest eine Indikatorflüssigkeit mit 30 mg/l aufweist, solltest du darauf achten, dass es für die meisten Fische lebensbedrohlich wird. Du kannst also eventuell nicht alle Fischarten in deinem Aquascape halten. Verwende also am besten eine Dauerflüssigkeit mit 25mg/l.

Wie senkst du den CO2-Wert im Aquarium?

Hattest du die CO2 Anlage zu stark aufgedreht und jetzt ist der CO2 Dauertest am nächsten Morgen in ein dunkles gelb getaucht. Was tut man nun, um den CO2-Wert zu senken? 

  1. CO2 Anlage runterschalten
  2. Bei einem CO2 Inline Diffusor hilft es, wenn man den Filterauslauf eine Zeit lang über der Wasseroberfläche platziert. 
  3. Pro-Tipp: Eine Luftpumpe im Aquarium kann das überschüssige CO2  zusätzlich aus dem Aquarium austreiben. 

Wie steigerst du den CO2-Wert im Aquarium? 

Willst du den CO2-Wert für dein Aquarium anheben, gibt es nur eine Möglichkeit: Schaffe dir eine CO2-Anlage an, wenn du noch keine hast. Dieses führst du regelmäßig beispielsweise durch einen CO2-Diffusor ein. Verwende dabei am besten einen Druckminderer mit Nachtabschaltung, um CO2 zu sparen und nachts, wenn CO2 nicht benötigt wird, die Wasserwerte stabil zu halten.

KH-Wert 

Der KH-Wert steht für die Karbonathärte des Wassers. Der KH-Wert ist auch in der Gesamthärte (GH) enthalten. Die Karbonathärte zeigt dir an, wie viele Carbonat-, Hydrogencarbonat- sowie Erdalkali-Ionen gebunden sind. Zudem stabilisiert die Karbonathärte den pH-Wert.

Wie kannst du die Karbonathärte erhöhen? 

Die meist verbreitete Methode ist dabei ein Aufhärtesalz zu benutzen. Oft verwendet man diese auch bei Osmoseanlagen. 

Wie kannst du die Karbonathärte senken?

Du kannst die Karbonathärte mit Hilfe einer Osmoseanlage senken, außerdem kannst du einen Wasserwechsel mit destilliertem Wasser machen. Zudem kannst du Mittel einsetzen, die die Karbonathärte senken sollen. Eine weitere Methode besteht darin eine Torffilterung zu benutzen. 

NO2-Wert

Ohne, dass du den NO2-Wert (also das Nitrit) getestet hast, solltest du keinesfalls einfach Fische in dein Aquarium einsetzen. Erst wenn kein Nitrit (NO2) mehr nachweisbar ist, kannst du Fische einsetzen. 

Zusatzinfo: Nitrit ist für Fische wie Nervengift, da winzige Mengen ausreichen, um deine Fische zu töten.

Pro-Tipp: Setze nicht alle Fische auf einmal, lasse dazwischen lieber Abstände von mindestens einer Woche. Denn es kann trotzdem sein, dass es einen erneuten Nitritpeak gibt. 

Wie kannst du den Nitritwert senken?

Liegt der Nitritwert über 0,1 mg/l, solltest du als erstes einen großen Wasserwechsel machen. Falls der Nitritwert trotzdem noch zu hoch ist, kannst du noch einen weiteren Wasserwechsel machen. Außerdem kannst du einen Bakterienstarter beim Einfahren deines Beckens benutzen. So wirkst du dem Nitrit-Überschuss durch den Abbau mit den Bakterien entgegen.

NO3-Wert 

NO3 steht für Nitrat. Nitrat entsteht als Abfallprodukt der Bakterien, die das Nitrit (NO2) vernichten. Sie wandeln das Nitrit in für die Fische unschädliches Nitrat um. Pflanzen brauchen Nitrat zum Wachsen. Hast du relativ viele Fische in deinem Becken, musst du Nitrat weniger düngen. Betreibst du aber ein Aquascape, ohne viele Tiere, ist es der wichtigste Nährstoff, den du extra düngen solltest. Dadurch, dass ein Aquascape in der Regel mit weniger Fischen betreibt und dafür viel Licht braucht, brauchen die Pflanzen viel Nitrat. Du kannst hierbei mit einem NPK-Dünger düngen, oder einzeln mit einem Nitrat-Dünger. Fehlt Nitrat im Aquascape, schränkt dies das Wachstum der Pflanzen stark ein.

Was tun bei zu viel Nitrat? 

Zu viel Nitrat führt schnell zu einem Algenwachstum, da es dann einen Nährstoffüberschuss im Becken gibt, der zu einem Nährstoffungleichgewicht im Aquarium führt. Hierbei helfen sehr gut zusätzliche Wasserwechsel. Zudem kannst du Algen auch absammeln oder abbürsten und dann mit einem Wasserwechsel raus befördern. 

PO4-Wert

Der PO4-Wert beschreibt den Phosphatgehalt im Wasser. Ein zu hoher Phosphatwert führt zu Mangelerscheinungen an den Pflanzen. Ein zu hoher Phosphatwert entsteht hauptsächlich bei stark besetzten und damit viel gefütterten Aquarien. Dies sollte im klassischen Aquascaping nicht auftreten. Allerdings kann durch Wasserwechsel der Phosphatgehalt ansteigen, da Wasserwerke zum Teil Phosphat gegen Kalk hinzufügen. 

Wie kannst du den Phosphatgehalt im Aquarium senken?

Du kannst den PO4-Wert im Aquarium senken, indem du z.B. weniger fütterst, mehr und größere Wasserwechsel durchführst oder im Ernstfall Phosphatentferner benutzt. 

Wie kannst du den Phosphatwert im Aquarium steigern?

Hierbei würde ich dir empfehlen, auf einen NPK- oder Einzel-Phosphat-Dünger zu setzen. Im Aquascaping ist dieser Dünger wie eingangs erwähnt sowieso ein Muss. 

Fe-Wert

Im Aquascaping ist der Fe-Wert, also Eisenwert, essentiell für ein gutes Pflanzenwachstum. Hast du zu wenig Eisen im Aquarium, erkennst du dies häufig an gelben Blättern oder Blatträndern. Ein Eisenvolldünger ist im Aquascaping wichtig. Neben diesem so wichtigen Eisen für die Pflanzen, enthält dieser in der Regel auch weitere wichtige Mikroelemente wie Magnesium. Eisen solltest du mindestens einmal wöchentlich düngen. Noch besser ist es, wenn du Eisen täglich düngst. 

Wie kannst du den Eisenwert im Aquarium senken? 

Auch hier helfen mehr und vor allem größere Wasserwechsel.

Wie kannst du den Eisenwert im Aquarium steigern?

Erkennst du anhand der Mangelerscheinungen einen Eisenmangel, kannst du einfach mit einem Eisenvolldünger nachdüngen. Durch zusätzliches Testen der Wasserwerte kannst du dir dann sicher sein, dass die Pflanzen regelmäßig mit genug Eisen versorgt sind.

NH4-Wert 

NH4 steht für Ammonium. Die für uns wichtigen Bakterien wandeln im Aquarium die Ausscheidungen der Fische in giftiges NO2 um. Ab einem pH-Wert, der über 7 liegt, wird das Ammonium NH4 zu giftigem Ammoniak NH3 umgewandelt. Folglich ist ein regelmäßiger pH-Wert-Test sehr wichtig. 

Wie kannst du den NH4-Wert im Aquarium senken? 

Auch hier ist es wichtig, einen großen Wasserwechsel zu tätigen. Scheu dich nicht davor, 80% Wasser zu wechseln. Zudem kannst du den pH-Wert mit speziellen pH-Wertsenker senken. Auch eine CO2 Anlage hilft enorm. 

Tabelle zu den optimalen Wasserwerten im Aquascaping

Jetzt weißt du, welche Wasserwerte wichtig sind zu messen bei einem Aquascaper. Damit du auch weißt, in welchem Bereich sich die optimalen Werte der einzelnen Wasserwerte befinden, hier eine Tabelle darüber. 

pH-Wert 6,4 – 7,2
CO2-Wert  20 – 35 mg/l 
KH-Wert 4 – 10
NO2-Wert < 0,1
NO3-Wert  5 – 20
PO4-Wert 0,5 – 1,6 
Fe-Wert 0,1 – 0,6
NH4-Wert  < 0,1

  

5. Wie du Schwebeteilchen im Aquarium los wirst 

Ein weiterer wichtiger Punkt für glasklares Wasser sind Schwebeteilchen. Diese trüben das Wasser erheblich und schränken die Sicht dadurch stark ein. Da es im Aquascaping vor allem auf das Aussehen deines Aquariums ankommt, ist unklares Wasser natürlich ein “No Go”. Mit glasklarem Wasser kannst du dein Aquascape auf ein nächstes Level heben und es noch schöner gestalten. Speziell in der Einfahrphase kann es zu unterschiedlichen Trübungen kommen. So gibt es einmal eine eher milchige – graue Trübung oder eine leicht grünliche. Beide sind auf verschiedene Ursachen zurückzuführen. Welche das sind und wie du sie beheben kannst, was es noch für Hilfsmittel gegen Trübungen gibt, erfährst du hier. 

Trübungen durch Schwebeteilchen

Diese entstehen hauptsächlich durch Verwirbelungen auf dem Bodengrund. Dabei wird dann der Mulm, oftmals durch Fische aufgetrieben. Tritt dieses Problem sehr häufig auf, kannst du überlegen, ob du in deinem Filter auf noch feinporigere Materialien setzt. Allerdings solltest du dir dabei bewusst sein, dass diese die Filterleistung schnell verringern, da sie sich sehr schnell zusetzen, so musst du sie auch häufiger säubern/austauschen. Zudem kannst du bei einem Wasserwechsel darauf achten, dass du den Mulm mit absaugst. 

Milchige und grünliche Trübungen

Diese lassen sich meist auf eine Bakterien- oder Algenblüte zurückzuführen. Eine Bakterienblüte lässt sich dadurch erklären, dass sich insgesamt viel mehr frei-schwebende Bakterien im Wasser befinden und im schlimmsten Fall zu einer Algenblüte werden. Dann bekommt das Wasser zusätzlich eine grünliche Farbe. Das liegt an den freischwebenden Algen im Wasser. Bakterienblüten treten sehr oft in der Einfahrphase auf, da sich noch kein richtiges Gleichgewicht der Nährstoffe gebildet hat. Allerdings kann eine Bakterienblüte auch aufgrund von Temperaturanstiegen entstehen, z.B. im Sommer. Eine Bakterienblüte geht meist von alleine wieder weg, gerade in der Einfahrphase ist dies völlig normal. Solltest du öfter Probleme mit Bakterienblüten haben, kannst du auch zu einem UVC-Klärer greifen. Dieser tötet durch sein UV-Licht hindurch strömende Mikroorganismen ab.  Allerdings ist dies sehr kostspielig. Dazu würde ich dir nur raten, wenn du oft Bakterienblüten hast. Bei einer Algenblüte ist dies im Endeffekt dasselbe Prinzip. Allerdings sollte man hier noch aufführen, dass viele Wasserwechsel helfen. Das Wasser kann auch eine gelbliche – bräunliche Farbe annehmen. Das passiert aufgrund von freigesetzten Huminsäuren. Huminsäuren werden von Wurzeln abgegeben. Das kann vor allem in der Einfahrphase auftreten. 

Dagegen hilft der Einsatz von Seachem Purigen oder auch viele Wasserwechsel. Solche Färbungen durch Huminsäuren sind jedoch nicht schädlich für die Aquarienbewohner. Ganz im Gegenteil. Manche Tiere fühlen sich sogar noch wohler mit Huminstoffen. Auch sind Huminstoffe sehr gefragt in der Biotop-Aquaristik, hier will man diese Färbung hervorrufen. Dies sind nun alles mögliche Trübungen/Verfärbungen, die in deinem Aquascape auftreten können. 

 

6. Wie du eine Kahmhaut los wirst

Kahmhäute sind besonders lästig und nicht schön anzusehen, auch können durch Kahmhäute Trübungen entstehen. Wie du schon weißt, sind Trübungen das Schlimmste, was einem Aquascaper so passieren kann, denn die Sicht in deinem Aquascape wird stark eingeschränkt. Was eine Kahmhaut genau ist, welche verschiedenen Arten es gibt und wie du sie bekämpfst, damit du weiterhin glasklares Wasser hast, erfährst du hier. Eine Kahmhaut ist ein Film aus Mikroorganismen, der sich auf der Oberfläche von Flüssigkeiten oder festen Stoffen bildet. Staubpartikel aus der Luft können zur Bildung einer Kahmhaut beitragen. Auch sammeln sich Stoffe, die leichter als Wasser sind an der Unterseite der Wasseroberfläche. Eine Kahmhaut kann den Gasaustausch zwischen Wasser aus dem Aquarium und Luft verhindern. Zudem kann auch bei einer sehr dicken Kahmhaut der Lichteinfall verringert werden. Es gibt Kahmhauten, die sehr ölig aussehen. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um Proteine und Fette an der Wasseroberfläche. Bakterielle Kahmhäute haben ein eher silbriges aussehen, berührt man diese mit einem Finger zerbricht die Kahmhaut. Zudem gibt es noch eine Kahmhaut bestehend aus Algen, die sich meist durch ihre grünliche Farbe identifizieren lässt. Eine Kahmhaut entsteht fast immer durch einen zu großen Fischbesatz, einer zu großen Fütterung oder auch durch einen falschen Eisenvolldünger.

Wie bekämpfst du eine Kahmhaut?

Bekämpfen kannst du eine Kahmhaut mit Hilfe von z.B. Küchenpapier. Man legt dieses auf die Wasseroberfläche, lässt es sich dann vollsaugen und wirft es dann weg. Zudem solltest du darüber nachdenken eventuell deine Strömung zu erhöhen. Auch kannst du den Filterauslass etwas über der Wasseroberfläche anbringen, so wird die Kahmhaut stets zerrissen. Es gibt auch sogenannte Skimmer, die extra dafür da sind, die Oberfläche abzusaugen. Es gibt Filter, bei diesen ein Skimmer gleich integriert ist. Diese sind auch sehr effektiv, wenn du die Kahmhaut bekämpfen willst. 

7. Das optimale Equipment für eine perfekte Sicht in dein Aquascape

Der letzte Tipp dreht sich zwar nicht direkt um das Aquarienwasser, jedoch ist dieser mindestens genauso wichtig wie alle 6 Tipps zuvor. Die Rede ist von dem richtigen Equipment, die deine Unterwasserlandschaft erstrahlen lassen. Die beiden wichtigsten Komponenten für eine optimale Sicht sind zweifelsohne das Aquarium selbst sowie die Aquarienlampe. Wenn eines dieser Komponenten von minderer Qualität ist, wird das deine Sicht in das Aquarium extrem beeinflussen. Was ist eigentlich ein gutes Aquarium? Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Float und Weißglas. Floatglas ist nicht so klar/transparent wie Weißglas und lässt die Farben nicht ganz so natürlich durch wie es bei Weißglas der Fall ist. Das liegt hauptsächlich an dem Herstellungsverfahren. Genaueres dazu erfährst du in diesem Artikel. Weitere Aspekte, die dein Aquarium erfüllen sollte für eine optimale Sicht, sind zum Beispiel geschliffene und polierte Kanten sowie transparent verklebtes Glas. Diese Faktoren tragen zu einer verfälschten Sicht auf deine Unterwasserwelt bei. Wir verwenden für unsere Projekte Q-Grow Scapers One Aquarium, da es sehr hochwertig verarbeitet ist und perfekt für Nano Aquascaping geeignet ist. Es lässt deine Unterwasserwelt in den natürlichsten Farben erstrahlen. 

Neben dem Aquarium selbst spielt auch die Lampe eine wichtige Rolle für eine optimale Sicht.  Als Erstes ist hierbei die Leistung der Lampe entscheidend. Pflanzen im Aquascape brauchen in der Regel mehr Licht für ein optimales Wachstum, da viele Aquascaping-Pflanzen einen hohen Energieeintrag für das dauerhafte und kräftige Wachstum benötigen. Auch die Farbtemperatur ist wichtig für eine unverfälschte Sicht. Ein Wert von ca. 7500 – 8000 K lässt die grünlichen Pflanzen kräftig erstrahlen. Hierbei steht K für Kelvin und das ist die Einheit für die Farbtemperatur einer Lampe (nicht nur im Aquarium). Hast du hingegen viele rötliche Pflanzen in deinem Aquarium, ist eine geringe Farbtemperatur von ca. 6000 K besser geeignet, um das Rot der Pflanzen besser zu betonen. Die meisten Aquarien haben jedoch einen deutlich höhren grünlichen Pflanzenteil, sodass eine höhere Farbtemperatur zu empfehlen ist. Neben diesen beiden Faktoren ist der Color Rending Index, kurz CRI, die dritte wichtige Faktor für die Beurteilung der Qualität einer Aquarienlampe. Der CRI gibt an, wie naturnah die Wirkung des Lichtes auf einen farbigen Gegenstand ist. Je höher der CRI Wert, desto besser ist die natürliche Farbwiedergabe deiner Pflanzen und Aquarienbewohner. Der beste CRI Wert liegt bei 100 Ra. Ra ist dabei die Einheit des CRI. Ein Wert von 90 Ra oder mehr gilt als eine sehr gute Farbwiedergabe. 80 bis 90 Ra sind auch noch ein guter Wert. Liegt der CRI-Wert allerdings unter 80 Ra, ist die Farbwiedergabe sehr schlecht. Diese Lampen solltest du vermeiden. Achte bei der Aquarienleuchte auf einen möglichst hohen CRI-Wert, eine ausreichende Leistung sowie einer möglichst auf deine Bedürfnisse abgestimmten Farbtemperatur. All diese Faktoren beeinflussen maßgeblich die Erscheinung deiner Unterwasserwelt, noch mehr als jede andere vorgestellte Methode zur Erreichung eines glasklaren Wassers in deinem Aquascape. 

So pflege ich das Q-Grow Black Rock Iwagumi 

Die Theorie hast du jetzt geschafft. Doch wie sieht es eigentlich mit der Praxis aus? Wie musst du dein Aquascape pflegen, damit du immer glasklares Wasser hast? Damit du das weißt, zeige ich dir hier meine Pflegeroutine für das Q-Grow Black Rock Iwagumi. Als aller Erstes schalte ich bis auf das Licht jegliche Technik aus. Dann entnehme ich den CO2 Dauertest, Diffusor, Filter Ein- und Auslauf. Wenn alle Pflanzen gesund aussehen, mache ich keinen Wassertest. Danach nehme ich mir einen feinen Schwamm und putze die Scheiben. Bei Bedarf putze ich mit einer Zahnbürste auch das Hardscape. Als nächstes nehme ich mir eine Schere und schneide damit den Bodendecker zurück. Nun nehme ich einen Schlauch und sauge damit 70% – 80% des Wassers ab. Dabei fahre ich mit dem Schlauch auch über den Boden und wirbele durch leichte Handbewegungen den Mulm auf. Beim Absaugen achte ich stark darauf, dass ich die ganzen frei gewordenen Schwebeteilchen mit einsauge. Danach säubere ich Filter Ein- & Auslass, Diffusor und CO2-Dauertest mit einer SchlauchbürsteDen Filter mache ich 2 mal im Jahr sauber. Wenn alles sauber ist, wird die Technik wieder installiert und das Aquascape mit Frischwasser aufgefüllt. Nun die Technik wieder einschalten. Momentan dünge ich mit dem Tropica Specialised Nutrition Dünger. Hier gebe ich jede Woche 2 Spritzer hinzu. Das ist mein wöchentliches Pflegeprogramm beim Q-Grow Black Rock Iwagumi.  

5 Fehler nach dem Start eines Aquariums 

  1. Aquarienbewohner zu früh einsetzen 
  2. Zu wenig Wasserwechsel 
  3. Ein zu schwacher Filter
  4. Zu wenig Pflanzen 
  5. Überfütterung der Fische 

Fazit

In diesem Artikel habe ich dir meine 7 besten Tipps gezeigt, wie du glasklares Wasser bekommst. Des Weiteren habe ich dir meine Pflegeroutine für das Q-Grow Black Iwagumi erklärt. Ich hoffe, der Artikel hat dir gefallen. Nächste Woche zeige ich dir, wie viel so ein Aquascape kostet und wie viel Zeit du dafür aufbringen musst. Sei gespannt! Lass gerne noch ein Feedback unter dem Artikel da und folge uns auf Instagram und Facebook, um keine weiteren Themen zu verpassen.

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